Der Tod. Was für ein großes, sensibles, natürliches und doch auch manchmal schwieriges Thema.
Wenn wir über den Tod reden, dann landen wir irgendwann immer bei der Frage, was danach kommt. Einfach gar nichts? Eine Begegnung mit vorangegangenen Verstorbenen, Engeln, Gott, anderen Wesen? Reinkarnation? Andere Welten? Ruhe weil alles vorbei ist? Es gibt so viele Möglichkeiten, so viele Meinungen dazu, die sich scheinbar gegenseitig ausschließen. Es ist ein sehr emotionales Thema, gerade weil es uns alle persönlich betrifft.
Wie können wir uns also über unsere eigenen Sichtweisen austauschen, ohne dass es den anderen in seiner verletzt? Wie kann es gelingen, in der Begegnung, in Gruppen, auf großer Ebene?
So viele Streits und Kriege gab es schon darüber, wer Recht hat. Wer die eine Wahrheit kennt wie die Welt funktioniert, wo wir herkommen und wo wir hingehen. Wer wirklich über Gott oder eben keinen Gott Bescheid weiß. Es macht mich traurig und manches Mal auch wütend, mit welcher Selbstverständlichkeit Menschen sich über andere stellen, nur weil sie meinen die eine Wahrheit zu kennen.
Ich wünsche mir für den Austausch darüber, dass alles so stehen darf. Nebeneinander. Denn wer weiß, vielleicht besteht die eine große Wahrheit aus all den vielen kleinen. Vielleicht werden wir alle miteinander lachen über das, was wir als Menschen so dachten, wenn wir dann einmal tot sind. Vielleicht auch nicht, weil wir einfach gar nicht mehr sind. Ist es dann noch wichtig? Wofür ist es wirklich wichtig?
Was bedeutet es für unser Leben, hier und jetzt?
Ich staune immer wieder über all die vielen Erfahrungen und Sichtweisen. Es ist faszinierend, welch Vielfalt wir Menschen hervorbringen. Ich muss es nicht selbst glauben, aber ich kann mich davon bereichern lassen. Meine eigene Wahrheit behalten oder anpassen, erweitern oder so stehen lassen. Ich liebe es, wenn wir unsere Geschichten vom Leben und Tod miteinander teilen. Dazu möchte ich euch von Herzen einladen. Hier auf der Seite in den Kommentaren und wenn ihr möchtet gerne auch in unserer Facebook-Gruppe „Über den Tod reden„.
Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, wenn wir bei uns bleiben.
Eine Freundin erzählte mir in diesem Zusammenhang von einem Gespräch. Sowohl sie selbst als auch ihr Gesprächspartner haben ein Kind verloren. Für sie ist klar, dass etwas von ihrem Sohn über den Tod hinaus existiert. Für ihn ist klar, dass es nach dem Tod nichts gibt. Sie fragte ihn, was er glaubt, wo seine Tochter hingegangen ist. Er sagte:
„Sie ist jetzt dort, wo sie herkam.“
Ich finde es wunderschön, weil es verbindet. Wenn sie aus dem Nichts kam, dann ist sie eben auch wieder ins Nichts gegangen. Wenn sie aus einem wie auch immer aussehenden Jenseits kam, dann ist sie eben jetzt dort.
Und immer wieder führt es mich dahin, dass die Frage nach dem woher und wohin spannend und bereichernd sein kann und wir zugleich nur das Hier und Jetzt, dieses Leben, wirklich kennen und erleben. Dann ist es eigentlich vor allem interessant, was unsere Sicht auf den Tod und das Danach für unser Leben bedeutet.
Wie ist das bei euch? Wie beeinflusst eure Sicht auf den Tod die Art und Weise wie ihr lebt?
Bild: Aufgenommen von mir, irgendwo in Island