Sei gut zu dir selbst – aber wie?

Willkommen zurück zu meinen Teebeutel-Weisheiten. Nachdem ich zweimal hintereinander unbewusst von meinem Tee zum Schreiben inspiriert wurde, dachte ich mir heute morgen: Das könnte doch meine Challenge der nächsten Tage sein. Wie schön, dass mein Tee heute etwas ganz Passendes „gesagt“ hat: Sei gut zu dir selbst.

Dieser Tee ist ganz schön weise. Gut zu uns selbst sein scheint mir die Basis für alles zu sein. Ja, wie bei so vielen Weisheits-Sprüchen können wohl die meisten von uns dieser Idee beim Lesen sofort zustimmen. So ein Spruch ist ganz bequem, wir können ihn lesen, nicken, zur Seite legen und so weitermachen wie zuvor. Doch was würde es eigentlich bedeuten, wenn wir es wirklich beherzigen, wirklich umsetzen? Was bedeutet es, gut zu mir selbst zu sein?

Für mich fängt es im Innen an. Gut zu uns selbst sein bedeutet nicht unbedingt, das nächste Wellness-Wochenende zu buchen oder uns irgendetwas anderes im Außen zu gönnen, obwohl es dazu gehören kann. Wenn wir innerlich weiterhin schlecht über uns reden oder streng zu uns sind, dann bringen die besten äußerlichen Geschenke an uns auch nicht viel.

Gut zu mir selbst sein heißt für mich liebevoll mit mir sein. Meine inneren fiesen Stimmen bemerken und stattdessen etwas Freundliches zu mir zu sagen. Es bedeutet, mich mir selbst wirklich zuzuwenden. Wie einer lieben Freundin. Es bedeutet, mir selbst zur Seite zu stehen. In jeder Situation.

Für mich ist es erstaunlich, wie viel leichter es im Außen gelingen kann, gut zu anderen zu sein, als im Innen zu sich selbst. Deshalb habe ich einen kleinen Trick für dich, gerade für Momente, in denen es dir schlecht geht. Vielleicht kennst du die Stimmen im Kopf, die dann sowas sagen wie: „Jetzt reiß dich doch mal zusammen.“ Oder: „Die anderen kriegen es doch auch hin, wieso schaffst du es nicht?“ Oder: „Das wird nie was. Dein Leben ist verwirkt.“ In solchen Momenten kannst du dir eine andere Person neben dir vorstellen. Eine Person, die genau in der exakt gleichen Situation ist wie du und sich genauso fühlt. Es bist aber nicht du. Was würdest du dieser Person sagen?

Gut zu uns selbst sein, es fängt also damit an, wie wir auf uns selbst schauen und mit uns reden. Was wir von uns verlangen oder uns nicht erlauben. Wie sehr wir uns verurteilen anstatt uns so anzunehmen, wie wir sind. Vielleicht magst du mal ganz bewusst darauf achten, dir selbst zuhören, was du sagst, wenn du mit Freunden redest oder mit anderen Menschen in einer ähnlichen Situation wie du. Ich kann mir vorstellen, dass du in diesen Situationen Sachen sagst oder tust, die auch dir selbst gut tun würden. Achte auch einmal darauf, wie du mit dir selbst umgehst, gerade wenn es dir schlecht geht.

Und dann, das ist die nächste Stufe des gut zu uns selbst sein, verurteile dich nicht dafür. Wenn du mitbekommst, dass du mal wieder hart zu dir selbst warst, dann mach dir nicht auch noch darüber Vorwürfe. Es ist okay. Du bist genau so okay wie du bist. In deinem Versuch, gut zu dir selbst zu sein und in jedem Moment, in dem es nicht gelingt. Wisse, dass du nicht allein damit bist. Ja, es ist so leicht dahin gesagt oder auf einen Teebeutel geschrieben. Sei gut zu dir selbst. Vielen von uns fällt es wahnsinnig schwer. Es ist ganz und gar nicht leicht, aus diesen jahrzehntelang eingeübten Mustern einfach so auszusteigen und von heute auf morgen ganz liebevoll mit uns zu sein. Also sei so liebevoll du kannst mit dir während du übst, liebevoll mit dir zu sein.

So, und jetzt lese ich mir das alles noch mal selbst durch, vielleicht habe ich für dich ja etwas Liebevolles geschrieben, das ich heute lieber auch mir selbst sagen sollte.

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