Du siehst, es geht mir schlecht. Psychisch, körperlich, seelisch. Ganz egal, auf welcher Ebene. Du siehst mich und meinst zu wissen, was ich brauche. Meinst zu wissen, welche Methode mir nun helfen könnte. Willst mir helfen, damit ich schnell gesund, glücklich, zufrieden werde. Als ginge es darum sich zu beeilen.
Geht es dir wirklich um mich oder darum, dass es für dich schwer auszuhalten ist, mich so zu sehen? Das verstehe ich wirklich gut. Aber solange ich dich nicht um Hilfe bitte, dränge sie mir bitte nicht auf. Es ist mein Körper, mein Geist, meine Seele. Vielleicht gibt es einen Grund für mich, noch nicht den Schritt in die Heilung zu gehen. Vielleicht verläuft meine Heilung einfach nur anders als deine, anders als sie in Lehrbüchern steht, anders als du sie erwartest. Lass mir meine Zeit dafür, denn nur ich weiß doch wie es sich anfühlt. Ich möchte lernen, meinen eigenen Impulsen zu vertrauen, nicht deinen. Vielleicht mache ich Fehler dabei, gehe Umwege, die in deinen Augen nicht nötig wären. Vielleicht finde ich am Ende genau dorthin wo du mich direkt gesehen hast. Lass mich diese Erfahrungen machen, lass mich meine Umwege gehen, damit ich selbst herausfinden kann wie es geht. Genau dafür bin ich doch hier, habe ich mir diese Erfahrung in diesem Leben gesucht.
Wie der Schmetterling, der sich mühsam aus seiner Puppe heraus quält, ist dieser Weg womöglich zeitweise sehr anstrengend. Doch denke daran, wenn du dem Schmetterling helfen willst, seinen Prozess zu beschleunigen, indem du die Puppe für ihn aufschneidest, dann wird er nicht fliegen können, weil seine Flügel sich nicht ausreichend entwickeln.
Vertraue mir. Am Ende werde ich wie dieser Schmetterling sein und meine wundervollen Flügel entfalten. Und wenn ich unterwegs deine Hilfe brauche, dann werde ich mich an dich wenden.
Tief berührt- besonders vom dem Bild des Schmetterlings!
Danke.