Es sind diese Worte, die vor ein paar Tagen auf einer Karte standen, die ich zog. Eine Karte aus dem Kartenset von Jwala Gamper (unbezahlte Werbung aus dem Herzen), das ich sehr schätze. Schon häufig haben über ihre wunderbaren Karten genau die Worte zu mir gefunden, die ich gerade hören sollte. Und diesmal also: „Ich bin versöhnt.“ Und das an einem Tag, an dem ich mich sehr im Widerstand befand mit dem, was ist. Am meisten eigentlich mit mir selbst.
Ich bin versöhnt. Ja, ich bin mit mir versöhnt. Nein, ich bin es so gar nicht. Aber ja, ich spüre, dass genau darin der Frieden liegt, den ich suche. Nur wie soll das gehen?
Was brauche ich für diese Versöhnung, die ich mir noch gar nicht vorstellen kann? Wie kann ich mich mit mir selbst versöhnen? Ist es nicht bloß eine schöne Vorstellung, theoretische Worte auf einer hübsch gestalteten Karte eben?
Was muss ich tun, um mich zu versöhnen?
Achja, ich erinnere mich. Es gibt gar nichts zu tun. Ich kann diese Versöhnung mit mir nicht machen. Nur zulassen. Meine Aufgabe ist es, gut für mich zu sorgen. Auch und gerade dann, wenn ich nicht so gut auf mich zu sprechen bin. Räume zu schaffen für mich selbst, damit Versöhnung geschehen kann. Mich selbst auf den Frieden ausrichten, den ich mir im Herzen wünsche.
Versöhnung auch mit dem unversöhnt sein, das in diesem Moment ist.
Puh. Es ist immer dasselbe, nicht wahr? Mit dem sein, was ist. Ohne etwas zu wollen und doch auch mit einer klaren Ausrichtung. Einer Ausrichtung auf Frieden.
Eine Umarmung aller Widersprüche, die das in sich beinhaltet.
Ich bin versöhnt.
Und wenn ich es so sage, dann macht es schon etwas mit mir. Dann begreife ich auch, dass meine Versöhnung mit mir selbst Auswirkungen haben wird auf meine Beziehung zu anderen.
Ich bin versöhnt.
Hier und jetzt. Für den Moment. Ich probiere aus, wie es sich wohl anfühlen würde. Ich bin eine Übende. Eine Versöhnungs-Übende.
Das gefällt mir. Ich darf es üben, längst sein und daran zweifeln. Alles gleichzeitig. Und vielleicht probiere ich bald auch einmal aus, was wäre, wenn ich das mit dem Zweifeln sein lassen würde. Nur so für den Moment.
Bild: Pixabay
Mir gefällt die Idee, Übende sein zu dürfen 🙂 Nicht immer alles können zu müssen. Und nicht sich selbst schimpfen, wenn es nicht geht. Ja, nicht einmal erwarten, dass es geht. Sondern damit im Reinen sein, eine Übende zu sein und im Moment auch nichts anderes sein zu wollen. Einfach nur da sein und eine Übende sein 🙂