Der Raum zwischen den Welten

Was war, wird nicht mehr sein und was sein wird, wissen wir noch nicht. Wir befinden uns im Raum dazwischen. Im Raum zwischen den Räumen. Zwischen den Welten. Im Zwischenweltenraum.

Carmen und ich haben ihn vor drei Jahren so benannt. Wir haben ihn gesehen als diesen Raum, in dem wir ankommen und feststellen, dass es nicht mehr zurück geht. Nicht nur in dem Sinne, dass wir es nicht mehr schaffen, durch die Türen zurück in den Raum davor zu laufen. Nein, sogar so, dass die Türen selbst gar nicht mehr da sind. Es bleibt uns nur, diesen Raum zu durchleben. Den Raum, in dem das Alte nicht mehr sein kann und das Neue noch nicht wirklich ist.

Damals, als wir den Namen und die Vision dazu hatten, wussten wir noch nicht, wie bald wir diesen Raum alle gemeinsam als Menschheit betreten würden. Es ist ein Raum, den wir kennen, aus individuellen Erfahrungen. Nach Julians Tod zum Beispiel, damals befand ich mich lange Zeit zwischen den Welten. Die Welt, in der ich zuvor gelebt hatte, konnte ich nicht mehr betreten. Die neue Welt, das neue Leben waren noch ganz weit entfernt. Ich befand mich dazwischen. So lange bis die Tür für das neue sichtbar wurde und ich schließlich hindurch gehen konnte.

Und jetzt, seit gut einem Jahr, befinden wir uns alle gemeinsam darin. In diesem Raum zwischen den Welten. Gemeinsam und doch jeder auf ganz eigene Art. Die Welt wird nicht wieder so sein wie vor Corona. Wie sie werden wird, das wissen wir noch nicht. Dort, wo wir jetzt sind, können wir dazu beitragen, dass die neue Welt, die danach kommt, dem entspricht wie wir sie uns wünschen.

Dabei geht es im Raum dazwischen vor allem darum, uns selbst zu fühlen. Zu betrauern, was vergangen ist. Darum, uns neu zu (er-)finden. Uns und die Welt um uns. Ich möchte dich einladen, mit mir, mit uns ganz bewusst diesen Raum zu betreten. Noch einmal unsere Einladung von damals wiederholen:

Wir laden euch ein in den Raum zwischen den Welten. Dort, wo noch nicht ist, was mal sein wird, aber auch nicht mehr was einmal war. Gemeinsam wandeln wir durch die Zwischenwelten, schaffen Raum für alles, was gerade ist.

Zeit zu Sein
Raum zum Fühlen
Zeit für Begegnung
Raum für Trauer
Zeit für Geschichten
Raum für Stille
Zeit in der Natur

Raum, in dem das Leben selbst wirken kann. Einen Raum, in dem wir uns neu begegnen. Einander sehen und gesehen werden.

Trauerzeit.
Lebenszeit.

Wer bin ich?
Wer bin ich ohne dich?
Wo ist mein Platz?
Wo darf ich sein?
Wie will ich leben?
Wo bist du?
Was nehme ich für wahr?
Bin ich jetzt verrückt?

Ver-rückt.

Unsere wahren Geschichten über den Tod, die Liebe und das Leben.

Weinen. Lachen. Fühlen.

Es ist keine Einladung zu einem Seminar oder einer „echten“ Begegnung. Heute ist es eine Einladung in dem Bewusstsein, dass wir darin miteinander verbunden sind. Eine Einladung, dir diesen Raum selbst zu erschaffen und zu gestalten.

Lass uns die Zeit in diesem Raum zwischen den Welten so liebevoll wie möglich gestalten. Egal, was im Außen geschieht. Liebevoll mit uns und miteinander. Lass uns erträumen, wie die Welt danach aussehen soll.

Welchen Beitrag möchtest du selbst zu dieser neuen Welt leisten?

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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