Begegnung mit unseren Ahnen

Meine Ahnen, meine Herkunft und Wurzeln, beschäftigen mich schon seit ein paar Jahren. Eigentlich waren sie selbst es, die meine Aufmerksamkeit geweckt haben, indem sie über scheinbar „zufällige“ Wege Informationen zu mir getragen haben, die ich auf direktem Weg so nie erfahren hätte.

Meine Oma und Uroma wurden damals nach dem Krieg, Anfang 1946, aus ihrem Dorf im tschechischen Sudetenland vertrieben. Ich kann nur erahnen, was sie – wie so viele andere auch – in dieser Zeit erleben mussten. Erzählt wurde nicht viel. Diesen Sommer dann bin ich als erste aus meiner Familie wieder in ihrem Heimtort gewesen. Es war eine ganz besondere Zeit und ich bin noch immer fasziniert davon, was diese Begegnung mit dem Heimatboden meiner Ahninnen mit mir gemacht hat. Wie es sich angefühlt hat dort zu sein. Ganz vertraut als hätte ich diese Landschaft längst in meinen Knochen und Zellen getragen ohne sie je zuvor selbst gesehen zu haben. Und ich war dort willkommen. Welch heilsame Erfahrung nach dem, was meine Oma und Uroma vor Jahrzehnten erlebt haben. Für mich hat es sich wie Frieden angefühlt. Auf dem Friedhof an der Kirche des Ortes sitzend, wo meine Vorfahren sicher viele Stunden ihres Lebens verbracht haben, konnte ich die Gegenwart meiner Ahnen ganz intensiv spüren.

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