Trauer ist Liebe über die Welten hinweg

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Manuela Schillinger-Gabriel schreibt 6 Jahre nach seinem Tod über die Trauer um ihren Mann: 


Heute am 06.02. vor 6 Jahren stand meine Welt und meiner zwei jüngsten Töchter still, 6 Tage vor seinem Geburtstag beging mein Mann Suizid! Nach vielen Jahren der schweren Depression, des keines Auswegs mehr finden, beschloss er, so wie er es sagte, zu seinen Freunden zu gehen, wo kein Schmerz (körperlich den hatte er auch) ist.

Meine Töchter und ich sind von einer Sekunde in die nächste in ein anderes Leben katapultiert worden! Ob wir es wollten oder nicht! Seither gibt es ein Leben vor den Tod meines Mannes und eins nach dem Tod meines Mannes!

Mein Leben wurde zweigeteilt und viele schmerzliche Prozesse durchlief ich all die letzten Jahre, allein mit Hilfe von Trauerbegleitung, mit Hilfe von verschiedenen Therapien und mit Hilfe von Coachings, ich habe mich mit mir und meinem Leben ganz neu auseinandergesetzt! Ich bin die letzten Jahre eine Transformation durchlaufen, wie nie zuvor!

Ich bin in vielen Dingen gewachsen! Die Manuela vor dem Tod meines Mannes, die gibt es nicht mehr, jetzt gibt es eine Frau die mehr ihre innere Mitte, ihr sein und ihr selbst lebt! Ich bin ge-er- wachsen geworden!

Der Tod eines geliebten Menschen gibt uns manchmal Dinge im Leben auf, die wir nicht greifen können, geht mit uns in die tiefsten Schubladen unserer Seele und holt alles hervor was bearbeitet und gesehen werden möchte!

Dieses Jahr denke ich an Dich besonders, da du nächsten Sonntag 60 Jahre geworden wärst, was kein Alter hier auf dieser Erde ist!

Wir denken an Dich und lieben Dich von ganzen Herzen für immer Auf ein Wiedersehen unserer Seelen

Heute ist es das erste Mal, dass ich seit 6 Jahren arbeite, für den MindHeart Business Kongress, den Support tätige, es ist für mich ein besonderes Projekt an Fülle und Transformation und die Arbeit macht es für mich leichter, da es genau Themen sind, die uns miteinander verbanden! IN LOVE MEMORY Manuela

  

Ein kleines Ritual, was ich mit meinen Töchtern seit 6 Jahren, am 06.02 praktiziere und ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens geworden ist, Rituale helfen in der Trauer Verarbeitung und Begleitung und ein Bild von Papa und Kerze anzünden! So wird der Verlust nicht weggeschoben und hat einen Platz, wo es Austausch geben darf und Raum zum Sprechen!

Heute am 12.02.2017 wäre mein verstorbener Mann 60 Jahre geworden, aber er hat vor 6 Jahren seinen Weg gewählt! Wir haben heute trotz allen einen schönen Tag gehabt. Das sind kleine Rituale, die auch Du bei Verlust anwenden kannst und so deinen Verstorbenen liebevoll zu Gedenken und das Leben genießen.

Wir haben gelacht, kurz in der Kirche mit einem Requiem Dich gedacht und ein Licht für Dich angemacht, dort haben mir kurz Tränen in den Augen gestanden, schon 6 Jahre?

Wir haben gesungen, gequatscht, gegessen, getanzt und das Leben geliebt, meine Jüngste zum Skifahren für 1 Woche gebracht, was ihr große Freude macht, und Du es ebenso geliebt hast!

Ich bin sicher ganz in Deinem Sinne!

Sein letzter Wunsch an mich war:

<Ich möchte, dass Du glücklich bist und das Glück an unsere Kinderchen weitergibst. Lebe das Leben volle Kanne, egal was die anderen sagen>!

Unser Lied Amazing Grace angehört und berührt!

Ja so war er! Danke Love

Manuela

Was ist Trauer

Trauer ist für mich das Gefühl: da ist jemand weg, der mir sehr ans Herz gewachsen ist, der nun irdisch für mich nicht mehr greifbar ist.

Da sind Schmerzen und Gefühle, ich schaffe es nicht!

Der Schmerz des Alleinseins, des Nicht-Fassen-Könnens, dass mein Geliebter unwiderruflich in eine andere Ebene katapultiert wurde.

Trauer ist für mich ein Bereuen all der nicht gesagten Worte, der nicht gelebten Taten.

Eine Furcht vor der Verantwortung, das Leben nun allein meistern zu müssen, etwas verloren zu haben und andere glücklich macht.

Trauer ist Liebe und Dankbarkeit für all das, was gemeinsam erlebt wurde.

Trauer ist für mich ein Ausdruck einer anderen Kommunikation, einer Kommunikation mit einer anderen Tür, die ich nicht fassen, nur spüren und glauben kann.

<Der Himmel ist nur einen Schritt entfernt> Paul Meek

Trauer ist unendlich tief und heilsam, weil es mich in meine eigene Tiefe und meinen Schmerz bringt, den ich nun spüren darf und mich in meine Kraft bringt!

Trauer holt mich in meine Präsenz und fordert mich, mehr zu mir zu stehen.

Trauer sind all die verdrängten Schatten und Abgründe meines Lebens, Einsicht in die Notwendigkeit, nicht mehr zu deckeln, sondern anzuschauen und zu transformieren, durch den Schmerz hindurch.

Trauer zeigt die Kostbarkeit und Vergänglichkeit des Lebens und fordert mein eigenes Ja zum Leben. Trauer ist kein Ende, sondern ein Anfang zu mir selbst und zu meiner eigenen Herzensliebe!

Alles Liebe von Herzen Euch

Manuela

   

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Eine Antwort

  1. Sehr berührend, danke für das Teilen!

    Mir geht es ähnlich, dass ich durch meine Trauer mir selbst noch näher komme, ob ichs will oder nicht.
    Mein Mann ist vor 2 Jahren ganz plötzlich am Herztod gestorben. Unsere Jungs waren damals 3 und 6 Jahre alt.
    Mittlerweile spüre ich, wieviel Kraft ich wirklich habe ..

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