Der heutige Artikel ist ein Beitrag zur Blogaktion „Ich hab mit den Toten getanzt“ vom Totenhemd-Blog. Dort findet ihr im November insgesamt 15 Beiträge unterschiedlicher Blogger, die sich mit dem Thema auseinander setzen. Ich freue mich sehr, dabei zu sein und habe mir einige Gedanken zu dieser spannenden Frage gemacht:
Ich hab mit den Toten getanzt.
Wenn du könntest wie du wolltest: Wie würdest du dann an deine Toten denken? Dich auf welche Weise erinnern?
Stell dir vor, alle, die du dabei haben möchtest, machen mit, ohne Wenn und Aber. Und alles ist möglich
Mit den Toten tanzen, was für ein schöner Gedanke. Allein in diesem einen Satz steckt so vieles drin. Wir müssen nicht traurig sein, wenn wir an unsere Verstorbenen denken, wir dürfen uns freuen, ja, wir dürfen sogar tanzen, singen und feiern.
Genau diese Freude erlebe ich in diesem vierten Jahr nach dem Tod meines Lebenspartners immer intensiver. Wenn ich an Julian denke, dann hüpft mein Herz oft vor lauter Glück. Ich erinnere mich einfach wahnsinnig gerne an ihn. Dazu braucht es gar nicht viel. Eine kleine Situation, die irgendwie mit ihm in Verbindung steht, ein Bild von ihm, ein Lied, das uns verbindet. Manchmal grinse ich dann vor mich hin als wäre ich frisch verliebt. Ich freue mich einfach so über unsere Begegnung, über unsere Liebe, über die Art wie er mein Leben bereichert hat und immer noch bereichert, über alles was ich von ihm lernen durfte.
Ich glaube, das ist es, was gemeint ist, wenn in Todesanzeigen sowas steht wie
Wenn ihr an mich denkt,
seid nicht traurig,
sondern habt den Mut
von mir zu erzählen
und auch zu lachen.
Lasst mir einen Platz zwischen euch,
so wie ich ihn im Leben hatte.
Und was wäre nun, wenn alles möglich wäre, wie würde ich mich dann erinnern? Nun, ich würde diese Art des Erinnerns gerne mehr teilen, sie voll nach außen tragen. Ein gemeinsames Fest für unsere geliebten Verstorbenen. Menschen, die zusammen kommen, Erinnerungen teilen, singen, tanzen, lachen, weinen, sich gegenseitig stützen und sich miteinander freuen. Alles dürfte da sein bei diesem Fest für unsere Toten. Denn es ist traurig, dass sie nicht mehr hier mit uns sind und zugleich ist es so wunderbar, dass sie bei uns waren, dass sie weiter in unseren Herzen leben und dass sie uns auf ihre ganz eigene Art bereichert und beschenkt haben. Wenn wirklich alles möglich wäre, dann würde sich dieses Fest über verschiedene Orte erstrecken. Gemeinsam würden wir uns an besondere Orte der Erinnerung beamen und dort die Geschichten teilen, die wir damit verbinden. “Hier an diesem Strand haben wir uns kennengelernt. Und hier in dieser Bar hatten wir unser erstes Date.” Jeder dürfte alles mitbringen, was er teilen möchte über und von den Verstorbenen. Und am Ende, da würden wir alle gemeinsam tanzen. Die Lebenden und die Toten und alles würde eins werden, Grenzen aufgelöst, vor allem die in unserem Kopf. In unserem Tanz könnten wir allen Gefühlen Ausdruck verleihen. Der Freude genauso wie der Traurigkeit, der Liebe, der Verzweiflung, der Dankbarkeit und Wut.
Ich habe mich schon oft gefragt, wieso wir das nicht machen. Ok, klar, das Beamen haben wir noch nicht erfunden, aber den Rest, wieso feiern wir so wenig mit unseren Toten hier in Deutschland? Wieso fällt uns das Erinnern oft so schwer, wieso finden wir es komisch, wenn das Bild des Verstorbenen auch Jahre später noch einen ganz präsenten Platz im Wohnzimmer hat? Wieso schreiben wir Sprüche wie den oben zitierten auf Trauerkarten, versuchen Trauernde kurz nach ihrem Verlust damit aufzumuntern, dass der Verstorbene nicht tot ist solange er doch im Herzen weiterlebt und dass wir die Erinnerungen für immer bewahren können, aber dann irgendwann sagen wir Dinge wie “Es muss doch jetzt mal weitergehen. Du musst jetzt nach vorne schauen”. Wir sagen, dass wir doch leben müssen und die Verstorbenen sollen gehen und uns nicht davon abhalten. Aber was wenn sie bleiben dürfen und wir trotzdem oder gerade deshalb voller Freude, Hoffnung und Neugier weitergehen? Oft habe ich schon erlebt, wie Menschen unruhig wurden, weil ich von Julian spreche. Wie sie ausweichen, das Thema wechseln oder mir sagen, dass ich nicht zu sehr an ihm festhalten darf. Ist es die Angst davor, dass seine Erinnerung zu traurig macht? Ist es die Konfrontation mit dieser schrecklichen Endgültigkeit und Realität? Oder ist es einfach nur Unsicherheit im Umgang mit dem Tod und der Trauer?
Was auch immer es ist, ich bin dafür, dass wir damit aufhören. Mit dieser Verkrampftheit, mit dieser Angst, mit dieser inneren Abwehr. Ich verstehe das alles gut, aber jetzt ist Zeit, dass wir neue Wege gehen. Lasst uns das zulassen, dass die Verstorbenen uns weiter begleiten dürfen, dass sie weiter in unserem Herzen wohnen – nicht nur im ersten Trauerjahr. Lasst uns ihre Leben gemeinsam feiern und über sie sprechen so viel wir wollen. Lasst uns den Tod als Teil unseres Lebens willkommen heißen, auch wenn er uns noch so grausam vorkommt. Lasst uns gemeinsam ein bisschen lauter trauern.
Ich fange gleich mal an: Gestern habe ich eine Zucchini-Suppe gekocht. Genau so wie Julian sie immer für mich gekocht hat. An kalten Wintertagen und besonders dann, wenn ich einen anstrengenden Tag hatte, kaputt und geschafft auf der Couch hing. Dann hat er diese leckere Suppe gezaubert und sie mir ans Sofa gebracht. Wir haben gemeinsam unser Süppchen gelöffelt, uns von unserem Tag erzählt, gemeckert, gelacht, uns wie immer so viel zu sagen gehabt – Blödsinniges genauso wie Tiefsinniges. Jedes Mal, wenn ich mir diese Suppe koche, denke ich daran, sehe ich uns beide zusammen auf der Couch sitzen und diese Suppe löffeln. So einfach und zugleich so großartig in dieser Einfachheit. Genau das habe ich von Julian gelernt: Die einfachen Dinge wertzuschätzen und zu feiern. Dafür liebe ich ihn – und schon wieder macht mein Herz einen kleinen freudigen Hüpfer während ich das hier schreibe.
Welche Erinnerung an einen geliebten verstorbenen Menschen möchtest du heute mit uns hier teilen?
Wenn Musik erklingt, lasst mich bei euch sein.
Wenn ihr die Krüge erhebt und feiert, ebenso.
Bei helllichtem Tag wie bei Feuerschein: Gedenkt meiner und dann seid bitte froh.
(Euch zum Geleit – Schandmaul)

Ich freue mich, wenn du etwas zurück geben magst. Das geht via Paypal: https://www.paypal.me/InlauterTrauer
Oder ganz einfach direkt auf mein Konto:
IBAN: DE77 4306 0967 6025 3915 00
Ich danke dir von Herzen für die Wertschätzung meiner Arbeit, Zeit und Liebe, die ich in all das hier fließen lasse ❤
14 Antworten
Liebe Silke!Schon eine ganze Zeit lese ich deinen Blog und bin berührt von deiner Art zu schreiben über die Themen, die uns Trauernde beschäftigen. Du sprichst mir mit deinen Worten so oft aus der Seele und ich hoffe, dass du ganz viele Menschen damit erreichst!
Ich selbst habe im Oktober letzten Jahres meinen Mann zu Hause begleitet und nach seinem Tod entschieden mich nicht nach den gesellschaftlichen Zwängen auszurichten.
Die kirchliche Trauerfeier war zwar ein wichtiger Schritt, aber noch wichtiger war mir eine jährliche Erinnerungsfeier mit seinen Freunden und Verwandten in gemütlichem Zusammensein bei uns zu Hause. Mit reaggy Musik, jamaikanischem Essen, Fotoalben und Anekdoten aus alten Zeiten. Und vor allem mit ganz viel Freude an der gemeinsamen Erinnerung!
In ein paar Tagen ist die 2. Feier dieser Art und ich war etwas aufgeregt, ob wohl wieder alle Zeit finden. Und es ist toll! Fast alle kommen und sind sehr dankbar für dieses zwanglose Treffen.
Ich bin gespannt auf ganz viele weitere Themen von dir!vielen, lieben Dank für die tollen Beiträge bisher!
Liebe Grüße,
Katrin
Liebe Katrin,
danke dir vielmals für deinen Kommentar! Wie wunderschön, dass fast alle wieder kommen zur zweiten Erinnerungsfeier! Es berührt mich sehr, dass ihr das macht. Ich wünsche dir und euch, dass ihr ein schönes Treffen habt, genau so wie es sich für euch stimmig anfühlt.
Herzliche Grüße
Silke
Danke für diesen schönen Beitrag, liebe Silke. Das gefällt mir. Tja wieso … ich denke, jede und jeder muss selbst anfangen so wie Du es machst … vielleicht erstmal alleine das Süppchen für sich kochen und dann andere dazu einladen, die damit gut umgehen können.
Lass uns feiern. Ich werde mich mal an Bohnensuppe wagen. Die hat mein Vater so gemocht. Und ihm dann einen Platz einräumen an unserem Esstisch.
Alles Liebe und schöne Stunden mit Deinem (toten) Liebsten.
Danke, liebe Petra, für deine Worte. Es hat wirklich Spaß gemacht, zu eurem schönen Thema etwas zu schreiben.
Oh toll, eine Suppenparty! Lass dir deine Bohnensuppe schmecken und genieße die Zeit mit deinem Vater und den schönen Erinnerungen.
Ganz liebe Grüße
Silke
Liebe Silke, wie toll! „In lauter Trauer“! Ich hab früher Trauergruppen geleitet, in denen neben denen, deren Verlust noch ganz frisch war, Menschen saßen, die ihren Partner vor 20 Jahren verloren hatten. Die wollten endlich mal „lauter“ trauern, ihre Toten ehren, sich erinnern dürfen. Nicht mehr heimlich. Die „stille“ Trauer, die in unserer Kultur so üblich ist, hält uns davon ab, unsere Toten in unseren Alltag zu integrieren, so wie du das so wunderbar tust und beschreibst.
Da gibt´s noch viel Aufklärung zu betreiben. Je nun, du und wir sind ja dran😉. Danke dir sehr für deinen Beitrag!
Viele Grüße
Annegret
Liebe Annegret,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar!
Wie schön, dass du den Menschen in deinen Trauergruppen die Möglichkeit zum lauten Trauern gegeben hast! Ich wünsche mir ja immer, dass es irgendwann gar keine Trauergruppen und -begleiter mehr braucht, weil es einfach ganz normal ist, so laut zu trauern wie man mag und weil man den Raum dafür bereits im Umfeld, in der Gesellschaft findet. Aber bis dahin ist es wohl noch ein ganzes Stück Weg .. Schön, dass wir ihn bereits gehen 🙂
Liebe Grüße
Silke
Liebe Silke,
ja dein Blog ist einfach gigantisch! Ich war dabei als mein Mann starb und war es auch nicht. Unterlag da noch zusehr den auferlegten Zwängen. JA das sollte sich wirklich ändern! Ich hätte meinen Mann so gerne noch einmal geküst zum Abschied, habe es mich jedoch nicht getraut, da ich nicht alleine war. Heute ärgert mich das. Aber trotzdem habe ich es wohl auch gerade wegen solchen Seiten wie deiner geschafft, das ich spüre: mein Mann ist in meinem Herzen angekommen. Er hat sein neues zuhause bezogen! Der Schmerz am Anfang war unmenschlich. Aber wem erzähl ich das. Aber heute, gerade mal ein virtel Jahr später, gelingt es mir frohen Herzens an ihn zu denken. Der Schmerz ist der Gewissheit gewichen, er ist noch da und ich darf ihn auch behalten! Das hilft so ungemein dem Tag wieder zu begegnen und weiter zu leben. Auch in seinem Sinne. DANKE!
Liebe Barbara,
ui danke dir .. gigantisch, wow, da weiß ich ja gar nicht, was ich da sagen soll. Danke dir für dein Feedback und deinen Kommentar! Wie schön, dass du deinen Mann in deinem Herzen finden konntest und das bereits nach ganz schön kurzer Zeit. Und so darf er dich weiter auf deinem Weg begleiten. Ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür.
Herzliche Grüße
Silke
Silberhochzeit nach einem viertel Jahr.
Liebe Silke, danke für diesen Beitrag! Er kam für mich genau richtig, denn ich war sehr verunsichert, ob es nur mir so geht. Und solche Zweifel kosten sehr, sehr viel Kraft. Kraft, die ich eigentlich für mich bräuchte, um mein neues Leben, das ich nicht wollte, irgendwie lebenswert zu machen.
Ein großter Teil meines Bekanntenkreises ist leider einfach nicht in der Lage, mehr als eine kurze Randnotiz zu zulassen. Gleich wird das Thema gewechselt. „Pfeil drauf!“ dachte ich mir, als mir am Abend vorher meine Verwandten, die Schwägerin, absagten: „Ach, wir dachten, Du machst sowieso nichts. Jetzt haben wir etwas anderes vor.“ Dabei hatten sie vorher doch ständig das Thema gewechselt.
Da ich meine Liebste tief in mein Herz geschlossen habe, begleitet sie mich. Sie ist immer in mir, um mich und in Allem, was mich umgibt. -Dich Mitnehmen-, das war vom ersten Tag an mein Motto.
Dann eben ohne solche Gäste. Kein Problem.
Am Morgen unserer Silberhochzeit aber war es nicht so. Ich fühlte mich unendlich leer, keine Verbindung zu meiner Liebsten. Drückende Stille und Einsamkeit. Ich war völlig verzweifelt. Stundenlang. Dann stieg es in mir auf. Die tiefe Verletzung, die mich mitten ins Herz getroffen hat, als ich die Absage erhielt. Der erste Mal, dass es mich richtig traf. Und drauf pfeifen ging überhaupt nicht, weil mir diese Menschen so wichtig sind.
Heute weis ich, meine Liebste hatte sich an diesem Morgen zurückgezogen, damit ich diese Erfahrung machen kann. Denn bislang war sie all die Jahre mein „emotionaler Schutzschild“. Nun ist es an der Zeit, dass ich mich für meinen neuen Lebensabschnitt wappne. Und als ich diese schmerzvolle Erkenntnis zulies und ganz bewusst wahrnahm, was sich in mir alles abspielt, ging es mir paradoxerweise schlagartig wieder gut. Ja, ich lachte ihr zu und sie erwiderte mein Lachen und wortlos wussten wir, wir der Tag heute angemessen gewürdigt werden kann. Ich wusste sofort, sie wünscht sich einen Strauß mit Lotusblumen. Die Floristin machte zwei wunderschöne Sträuße fertig, und steckte persönlich zwei Herzchen hinzu. Dann brachte ich einen Strauß zu ihrem Grab und einen zu uns ins Wohnzimmer. Den ganzen Tag waren wir in innerer Zweisprache, all die Erinnerungen, dann diese neue Erkenntnis und wie ich zukünftig am Besten damit umgehe.Abend kamn die verbliebenen Gäste und wir saßen stundenlang zusammen. Sie ließen zu, dass meine Liebste natürlich Gast auf ihrer eigenen Feier ist. Und dass auch Tränen fließen dürfen, denn es ist so traurig, dass sie nicht mehr leben darf. „So, “ sagte ich irgendwann, „und jetzt hat meine Liebste noch einen Song für Euch ausgesucht, hört mal hin.“ Dann drete ich die Stereoanlage voll auf und ließ ich das Video laufen“Euch zu Geleit“. Da war das Eis gebrochen, nun fielen uns auch wieder lustige Geschichten ein, nun konnten wir auch wieder miteinander lachen. Und auch über die Gegenwart und die Zukunft sprechen. Sie waren sehr interessiert und sprachen aus, dass sie sehr beeindruckt sind, wie es mir gelingt, meine Liebste mit zunehmen. Und dass sie anfangs sehr skeptisch waren, aber nun erleben, dass es mir offensichtlich sehr gut tut.
Ich lernte, dass einige unserer Mitmenschen einen großen Bogen machen um alles was mit tief empfundener Trauer zu tun hat. Um sich selbst zu schützen, müssen wir damit rechnen, dass sie uns sehr verletzen können. Ich sage das ohne Verurteilng, das ist einfach so.
Aber was viel wichtiger ist, ich lernte auch, dass viele unserer Mitmenschen uns bei unserem Lebensplan helfen möchten, sie sehen doch, wie gut es uns damit geht. Es ist genau die Unsicherheit, so wie Silke es beschreibt, Ängste vor dem Unbekannten, all das möchten sie vermeiden. Das kann für uns manchmal sehr, sehr verletzend sein. Doch wenn sie sich ein wenig darauf einlassen, dann können auch sie ihr Leben unsagbar bereichern, denn dann machen sie die Erfahrung, die für mich doch auch noch so neu ist:
Durch die Liebe zu unseren Verstorbenen erfahren wir uns selbst und das Göttliche, welches auf so wundervolle Art alles miteinander verbindet, welches uns Frieden und Zuversicht gibt und: Hoffnung!
Lieber Ralf,
ich sitze hier mit Tränen in den Augen und lasse mich berühren von deinem wundervollen Kommentar! Danke für deine Worte, danke, dass du das hier mit uns teilst. Dein Kommentar ist in meinen Vorbereitungen für Nepal völlig untergegangen, umso dankbarer bin ich gerade, ihn nun entdeckt zu haben.
„Durch die Liebe zu unseren Verstorbenen erfahren wir uns selbst und das Göttliche, welches auf so wundervolle Art alles miteinander verbindet, welches uns Frieden und Zuversicht gibt und: Hoffnung!“
Wow. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Ich finde es sehr berührend, wie du dich voll auf deine Gefühle einlässt, wie du dich hineinbegibst und sie fühlst – auch wenn sie so sehr wehtun! Und wie schön, dass du die anwesenden Gäste an deiner Verbindung mit deiner Liebsten und an deinem Umgang mit Trauer und Verlust hast teilhaben lassen. Was für eine Bereicherung für alle!
Ganz liebe Grüße
Silke
Hallo,
ja, wunderbar solche ERinnerungsfeiern…. wenn man über die Verstorbenen sprechen dard, Erinnerungen austauschen kann, weinen und lachen.
Mein Mann und ich haben Ende Oktober und im November Geburtstag. Diese Tage habe ich nun gerade hinter mir.
Schade, aber ich habe so ein Erinnerungsfest (noch) nicht geschafft. Bin auch gerad erst vor 8 Wochen umgezogen und das hat viel Kraft gekostet.
Was ich aber erzählen möchte:
Kurz nach dem Geburtstag meines verstorbenen >Mannes ( der 2. ohne ihn)… und kurz vor meinem… ging ich morgens tieftraurig zur Arbeit…
Da entspann sich ein Zwiegespräch mit ihm in meinem Innern, so ein richtiges Gespräch, wie wir es geführt hätten, wenn er noch da wäre und mich trösten wollte…
Es hat mir so gut getan…diese innere Unterhaltung, seine Worte… es fühlte sich so „normal“ an und so warm… mir liefen dabei trotzdem auch die Tränen, aber es tat nicht weh…
Ich konnte dann auch zu ihm sagen, dass er nun wieder in „seine Welt“ gehen dürfe, dass es mir jetzt besser ginge, ich mir wünshe,er möge aber, wenn ich es brauche, wieder „vorbeikommen“….
Es war das 2. Mal, dass ich so ein Zwiegespräch hatte mit ihm, diese warme Nähe..
Beim ersten Mal , es war kurz vor meinem Umzug aus unserer gemeinsamen Wohnung. Ich hatte gerade unser gemeiensames Ehebett an ein , zum Glück, ganz sympathisches junges Elternpaar.
Ich saß da auf dem Boden unseres Schlafzimmers ujnd war auch so tieftraurig, da begann so ein innerer Dialog mit ihm , es war so intensiv…
Ich glaube, das können nur Menschen, so wie ihr verstehen…
Und jetzt, wo ich mich darin erinnere, kann ich lächeln, fühle auch Nähe und ganz viel Liebe zu ihm
Schön Silke, dass es diese Seite gibt !!!! Danke
Martina (pennie)
Liebe Martina,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar, der mich sehr berührt hat! Wie schön, dass du bereits zum zweiten Mal ein so intensives und hilfreiches Gespräch mit deinem Mann führen konntest und er in diesen besonders traurigen Momenten bei dir vorbeischaut. Ach, das erfreut mein Herz wirklich sehr, wenn ich sowas lese.
Alles Gutes für dich und herzliche Grüße
Silke