Ich durfte mit Angela Fournes über das mexikanische Totenfest sprechen und ihren Geschichten von magischen Momenten mit verstorbenen Menschen lauschen. Das lange und zugleich inspirierende Gespräch findet ihr in zwei Teilen auf unserem Youtube-Kanal und unten eingefügt.
Angela Fournes ist gebürtige US-Amerikanerin. Aufgewachsen in Mexiko durfte sie sehr früh einen ganz natürlichen Umgang mit dem Tod lernen. Noch in jungen Jahren erlebte sie den Tod ihres Vaters in den USA sowie den ihrer Mutter in der Schweiz und Deutschland. Mit 20 Jahren Vollwaisin entdeckte Angela Fournes in dieser Zeit ihren Bezug und ihre Nähe zur Anthroposophie. Sie studierte Sprachen, lernte am Priesterseminar der Christengemeinschaft und absolvierte eine Heilpraktiker-Ausbildung. Später ließ sie sich ebenfalls zur Sterbebegleiterin ausbilden. Seit 2007 ist sie schließlich in Berlin mit ihrem eigenem Bestattungsunternehmen angekommen. Seit 2013 bietet sie zudem das erste Café Tod Berlin an und feiert in diesem Rahmen einmal jährlich das mexikanische Totenfest.
Der Tod ist für Angela Fournes das Natürlichste der Welt und es ist ihr ein Anliegen, dem Tod seine menschliche Seite zurückzugeben. Als Bestatterin sieht sie es als ihre Aufgabe, den Menschen einen würdigen Abschied zu ermöglichen.
Weiterführende Links: Angela Fournes Bestattung
Buch- / Filmempfehlungen aus dem Gespräch:
Buch “Willkommen und Lebewohl: Eine Liebeserklärung an mein Sternenkind” von Beatrice von Moreau
Film “Berührt” von George Inci
Buch “Der Tod des Iwan Iljitsch” – Leo N Tolstoi
Film “Coco – Lebendiger als das Leben” (Disney)
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Weitere Informationen und Interviews: https://ueber-den-tod-reden.de
Eine Antwort
Danke für diesen interessanten Beitrag. Leider brauchte ich erst einen traurigen Anlass, damit ich mich mit den Tod auseinander setze. Ich denke, dass der Aberglauben da auch eine Rolle spielt. Man will einfach nicht dafür verantwortlich sein, wenn danach jemand, man selbst oder ein Angehöriger, stirbt. Mein Mann ist am 18.11.2021 gestorben. Hätte ich mir vorher diesen Beitrag angesehen, wäre mir Einiges an Kummer und Schuldbewusstsein erspart geblieben. Ich habe es zugelassen, dass mein Mann ohne längere Ruhezeit abgeholt wurde und das bedauere ich sehr. Nach 42 Ehejahren wäre ich ihm das schuldig gewesen. Wir haben einfach keine Sterbekultur in unserem Land.